Wenn euch also der Sohn frei macht, seid ihr wirklich frei.

(Johannes 8,36 NeÜ)

Die 5 Prinzipien der Freiheit

Die sogenannten „5 Prinzipien der Freiheit“ wurden von den Gründern des Dienstes „free!ndeed e.V.“ aus dem Erleben des eigenen befreit Werdens aus der Praxis heraus entwickelt und abgeleitet.

Wir glauben, dass diese Prinzipien sehr wertvoll und hilfreich sind und in ihnen verständlich zum Ausdruck kommt, was Menschen erfahren haben, die von Pornografie befreit wurden.

Wir nennen die Prinzipien hier beim Namen und haben im folgenden eigene Beschreibungen bzw. Erklärungen dazu geschrieben. So, wie es free!ndeed selbst erklärt, erfährst Du auf deren Website, in den Kursen, Büchern usw.


Motivation

Erstes Prinzip der Freiheit: welche Motivation treibt dich an?
Dem Ziel entgegen: Gott allein die Ehre!

Um von Pornografie befreit zu werden, braucht es ein Ziel und vor allem eine Motivation. Wenn die Motivation ist, „nur“ Pornografie nicht mehr zu konsumieren, oder das Auferlegen einer Selbstdisziplin, wird es in aller Regel niemals funktionieren. Die Macht der Pornografie – und die Macht hinter ihr, der Teufel – sind stärker, als diese „schwache“ Motivation.

Eine echte Motivation hat ein Ziel. Das Prinzip der Freiheit hier ist, zur Ehre Gottes frei zu werden. Das Ziel ist Gott, seine Heiligkeit, Gnade, Liebe, Vergebung. Dieses echte Ziel ändert alles, es verändert den Fokus, es durchbricht den eigenen Egoismus, die Isolation und führt dauerhaft ans Licht. Diese Motivation hilft auch in den alltäglichen Kämpfen, sich immer wieder auf das Ziel zu orientieren. Das Ziel muss außerhalb von uns selbst sein, das ist gerade bei der Pornografie so wichtig, weil es eine Isolationssucht ist, verbunden mit Lüge, Scham und Heimlichkeit.


Radikale Ehrlichkeit

Zweites Prinzip der Freiheit: Lass Licht in dein Leben leuchten
Das Licht der Ehrlichkeit deckt alles auf

Pornografie ist ein riesiges Lügengebäude. Und diese Gebäude hat der Vater der Lüge, Satan, gebaut. Es muss eingerissen werden, die Mauern müssen fallen. Alle pornografischen Lügen müssen entlarvt und ans Licht gebracht werden, dann verlieren sie ihre Macht.

An die Stelle des Lügengebäudes tritt nun Ehrlichkeit: Bekennen, beichten, zugeben – vor Gott und anderen Menschen. Und dabei bleibt es nicht: Diese neue Ehrlichkeit breitet sich aus, durchbricht die Scham, Isolation und das alltägliche Versteckspiel.

Diese Ehrlichkeit und Wahrheit speisen sich direkt aus der Motivation, Gott die Ehre zu geben. Gott ist im Licht, wo er ist, muss jede „Finsternis“, d.h. Lüge weichen.

Radikale Ehrlichkeit vor Gott, vor dem Ehepartner, vor den Kindern, vor der Gemeinde, vor Arbeitskollegen. Ehrlichkeit kann wehtun, ja, aber diese Ehrlichkeit ist unbedingt notwendig, um den Lügen ihre Macht zu entreißen.


Radikale Amputation

Bei Amputation geht es natürlich nicht um das Amputieren deiner Gliedmaßen, wie Arme oder Beine. Es ist nur ein Vergleichsbild, um die Schwere des – geistlichen – Eingriffs zu verdeutlichen.

Jesus Christus selbst verwendete dieses Vergleichsbild in seinen Predigten (in den Evangelien in der Bibel, im Neuen Testament): das Auge ausstechen oder die Hand abhacken. Absolut krass. Aber es ist besser, laut Jesus, als Krüppel in die Herrlichkeit Gottes zu kommen, als körperlich unversehrt, aber als Sklave der Sünde, in der Hölle zu landen.

Drittes Prinzip der Freiheit: Schneide alles ab, was dich verführt
Manches muss durchgeschnitten oder gar abgehackt werden

Was heißt nun Amputation in Bezug auf Pornografiekonsum und -sucht? Zugänge abschneiden, oder durchschneiden, Kabel rausziehen, Fernseher rausschmeißen, Computer an den belebtesten Punkt in der Wohnung verschieben, Smartphone wegwerfen und ein Tastenhandy kaufen, keine Übernachtungen allein in Hotelzimmern mehr, mit der Ehefrau gemeinsam Abends ins Bett gehen (und nicht allein stundenlang wach bleiben…), DVDs entsorgen, Filtersoftware auf Computer und Geräten usw.

Neben der geistlichen Komponente hat der Kampf gegen die Pornografiesucht natürlich auch ganz praktische Auswirkungen. Die Aufzählung oben ist nur beispielhaft, bei jedem kann das anders aussehen. Wichtig ist nur: der Schnitt sollte schnell passieren und muss gründlich sein. Und dieser praktische „Amputationsschritt“ wird in jedem Falle wehtun, zumindest wird er unbequem sein. Aber ohne diese praktischen Schritte wird es nicht gehen.

Das eigentliche Ziel der „Amputation“ ist unbeschwert laufen zu können: ohne schwere Lasten, ohne Scham, ohne neue Möglichkeiten, der Versuchung doch wieder nachzugeben. Es geht also um einen kompromisslosen neuen Weg der Reinheit – um echtes, freies, unbeschwertes laufen!


Wort Gottes

Menschen, die durch Gottes Gnade von Pornografie befreit wurden, berichten sehr begeistert davon, wie sie seitdem in Gottes Wahrheiten schwelgen, in seinem Wort, der Bibel. Sie haben plötzlich das überschwängliche Bedürfnis nach neuer, geistlicher Nahrung.

Viertes Prinzip der Freiheit: Ernähre dich in und mit dem Wort Gottes
Kämpfen mit Gottes Wort – Fighterverse

Und dieser Durst und dieser Hunger nach Gottes Wort – in welchem er sich offenbart und wodurch Gott zu unserem Herzen spricht – sind ganz wertvoll und für ehemalige Pornosüchtige geradezu eine absolute Notwendigkeit. Wird diese geistliche Nahrungszufuhr unterbrochen, droht wieder Gefahr.

Es geht darum, an Gottes Wahrheiten – durch sein Wort – zu glauben, daran festzuhalten und das Wort anzuwenden.

Viele Bibelverse kann man auswendig lernen – und sie in Zeiten der Versuchung anwenden, zum Beispiel laut aussprechen (proklamieren), sie beten, mit anderen teilen. Sich einfach auf diese Worte, Zusagen, Verheißungen und Tröstungen stellen. Denn Gottes Wort ist Fundament – es trägt wirklich.

Manche sagen zu solchen gelernten und verwendeten Bibelversen auch „Fighter Verse“ (Kämpferverse) — d.h. sie ziehen, im Bilde gesprochen, mit der Bibel in den Kampf. In den Kampf gegen die Versuchung, aber auch in den Kampf um Heiligung und Gottes Ehre. Und das passt sogar irgendwie, denn in der Bibel heißt es ja, Gottes Wort ist wie ein zweischneidiges Schwert.

Und genau darum geht: das Schwert – Gottes Wort – aufnehmen, und damit im Alltag handeln. Geistlich scharf, in Liebe, und in der Motivation, immer tiefer in diesen geistlichen Schatz einzudringen.


Identität und Würde

Fünftes Prinzip der Freiheit: neue Identität und Würde
Annahme als Sohn des Vaters – die neue Identität

Viele Menschen, die einmal tief im Sumpf der Pornografie gesteckt haben, bezeugen seitdem: Pornografie zu konsumieren, führt zu Scham, Ekel, ja zu einer spürbaren Würdelosigkeit. Es ist wie eine falsche Identität, die übergestülpt wurde, oder, die in einem gewachsen ist, und dann faule Früchte hervorbrachte.

Durch Gottes überwältigende, befreiende Gnade und sein reinigendes, vergebendes Blut erhalten wir eine neue Würde: wir ziehen mithilfe des Heiligen Geistes quasi einen „neuen Menschen“ an.

Dieser „neue Mensch“ ist eine neue geistliche Schöpfung, eine neue Identität in Jesus Christus. Damit verbunden ist eine neue Würde: Anstelle von Scham tritt ein erlösendes Aufatmen, der Blick erhebt sich wieder, das Herz entkrampft sich und lebt wieder auf. Anstelle des Ekels der Pornografie tritt die überragende Schönheit und Ausstrahlungskraft einer entgifteten, gereinigten Sexualität – so, wie es der Schöpfer ursprünglich gedacht hatte.

Anstelle der sklavischen Bindung an die Sünde tritt nun der neue Status als Sohn oder Tochter Gottes. Im wahrsten Sinne des Wortes werden die Fesseln gelöst und abgelegt; der Vater schließt sein Kind in die Arme, es ist endlich frei. Die mechanischen Tätigkeiten des Sklaven – Zwangshandlungen – müssen nicht mehr getan werden. Der Sohn oder die Tochter sind jetzt frei und können aus freiem Willen heraus ihrem Vater gerne – das heißt mit Freuden – dienen.

Die Würde ist wiederhergestellt, denn der Sohn oder die Tochter, leben nun wieder in ihrer ursprünglichen Bestimmung und Berufung. Denn Gott hat keine Sklaven erschaffen, er knechtet seine Geschöpfe nicht. Er schuf sie als sein Gegenüber – eine Ausstattung mit Würde, die man kaum erfassen kann.

Diese neue Identität ist das Fundament für ein lastenfreies, unbeschwertes laufen in Freiheit, in Freiheit der Reinheit. Lastenfrei und unbeschwert heißt nicht, dass es keine Versuchungen oder Sünde oder Kämpfe gegen diese beiden mehr gibt. Aber es bedeutet, dass ich aus der Motivation der Ehre Gottes heraus, in seiner geschenkten Freiheit und Identität, nun bindungsfrei bin, mich auf einen Weg der Reinheit zu begeben, der zur Heiligung führt. Das bedeutet es, Jesus ähnlicher zu werden. Als Sohn oder Tochter strebe ich nun danach, dem Vater zu folgen, ihm ähnlicher zu werden.


Wichtige Anmerkung:

Und was ist mit Gebet? – Gebet ist entscheidend. Wir als Redaktion unbeschwert laufen verstehen aber Gebet als ein Prinzip, was immer enthalten ist; eine Art Querschnittsaufgabe. – Meine Motivation bringe ich im Gebet immer wieder neu vor Gott und überprüfe sie an seinem Wort, der Bibel. Gleiches gilt für die anderen vier Prinzipien. Gebet ist einfach grundlegend. Daher könnte man natürlich ein sechstes Prinzip Gebet anfügen. Warum die Männer von free!ndeed dies nicht taten, ist unbekannt. Vielleicht sahen sie es einfach als verbindendes Element und haben es daher nicht nochmals extra benannt.

Nach oben scrollen